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Stethoskop
Nachsorge nach Brustkrebs
Nach der Therapie von Brustkrebs setzt die Phase der Nachsorge mit regelmäßigen Untersuchungen ein.
Zertifiziertes Brustkrebszentrum

Nachsorge nach Brustkrebs

Brustkrebs wird inzwischen als chronische Erkrankung eingestuft, weil man weiß, dass auch noch nach 20 Jahren ein Rückfall oder Metastasen auftreten können. Daher ist nach einer erfolgten Therapie die Auseinandersetzung mit Brustkrebs noch nicht vorbei und die Nachsorge ein entscheidender Faktor zur Vorbeugung eines Rückfalls.

Aufgaben der Nachsorge nach Brustkrebs

Die Nachsorge nach Brustkrebs beginnt unmittelbar nach der eigentlichen Therapie. Es werden regelmäßig Untersuchungen durchgeführt, um zu kontrollieren, ob ein Rückfall vorliegt. Auch werden die Folgen der Krankheit und die Nebenwirkungen der Therapie in Angriff genommen. Die psychoonkologische Versorgung ist  ebenfalls Bestandteil der Nachsorge. Ängste, die im Zusammenhang mit dem Brustkrebs aufgetreten sind, werden therapiert und soziale oder berufliche Probleme gelöst. Wichtig bei der Nachsorge ist vor allem das Engagement für die Lebensqualität, die durch die Erkrankung unter Umständen gemindert worden ist. Der wichtigste Ansprechpartner während der Nachsorge ist der Hausarzt oder der Gynäkologe. Dieser kann auch Psychologen, Sozialdienste, Selbsthilfegruppen oder Beratungen organisieren.

Untersuchungen im Rahmen der Nachsorge

Regelmäßig führt der behandelnde Arzt ein Gespräch mit der Patientin. Dabei geht es um die seelische und körperliche Gesundheit. Auftretende Beschwerden oder eventuelle Nachwirkungen der Therapie werden thematisiert. Der Arzt wird die Brust abtasten und begutachten. Die Lymphabflusswege werden meist ebenfalls abgetastet. Auch wird überprüft, ob am Arm der operierten Seite Schwellungen zu finden sind, die auf eine Lymphstauung hindeuten. Darüber hinaus wird bei einer Patientin nach einer Erkrankung an Brustkrebs regelmäßig eine Mammografie und gegebenenfalls eine Ultraschaluntersuchung durchgeführt. Weitere Verfahren kommen infrage, wenn ein konkreter Verdachtsfall eintritt.

Wann sollte die Patientin zum Arzt?

Auch ohne ausdrücklichen Nachsorgetermin kann es erforderlich werden, dass die Betroffene zum Arzt muss. Dies ist vor allem bei folgenden Problemen der Fall:

  • Veränderungen der Haut, die sich ertasten lassen oder sichtbar sind
  • Atemnot und/oder lang andauernder Husten
  • Knochenschmerzen, z. B. lang andauernde Schmerzen im Rücken
  • verminderte Leistungsfähigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung

Zeitrahmen für die Untersuchungen

Wann die Patientin zum Arzt gehen sollte, ist zeitlich gestaffelt. In den ersten drei Jahren sollten ein Gespräch und eine körperliche Untersuchung alle drei Monate stattfinden. Mammografie und eventuell Ultraschall der betroffenen Brust wird zweimal im Jahr durchgeführt, der anderen Brust einmal im Jahr. Im vierten und fünften Jahr finden Gespräch und körperliche Untersuchung in der Regel alle sechs Monate statt, Mammografie/Ultraschall einmal im Jahr. Ab dem sechsten Jahr wird meist ausschließlich einmal im Jahr eine Mammografie oder ein Ultraschall vorgenommen. Grundsätzlich gilt in allen Phasen: Bei Verdacht auf einen Rückfall oder Metastasen werden Laboruntersuchungen und weitere bildgebende Methoden eingeleitet.

Fedor Singer