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Patientenbeteiligung in einem zertifizierten Brustkrebszentrum
Durch die Patientenbeteiligung soll die Entscheidungsautonomie der Patientinnen gestärkt und die Zufriedenheit erhöht werden.
Zertifiziertes Brustkrebszentrum

Patientenbeteiligung in einem zertifizierten Brustkrebszentrum

Der Begriff Patientenbeteiligung bezeichnet die aktive Einbeziehung der Patientin mit Brustkrebs in alle Prozesse, z. B. auch in die Entscheidung, welche Therapie in welcher Form angewendet werden soll. Auf diese Weise können die Patientin und ihre Angehörigen aktiv an den Entscheidungen mitwirken. Sowohl in Prozesse der Diagnose, der Therapie als auch der sonstigen Begleitung sollen die Betroffenen eingezogen werden.

Hierfür ist eine ausreichende Aufklärung der Patientinnen erforderlich. Dafür muss die Patientin zunächst über alle möglichen Alternativen systematisch und umfassend informiert werden. So z. B. zum Thema Mastektomie. Bei vielen Betroffenen ist inzwischen die brusterhaltende Operation möglich, zumal viele Tumoren mit Medikamenten so verändert werden können, dass sie brusterhaltend operabel sind. Manche Patientinnen fühlen sich aber mit einer Mastektomie sicherer. Hier gilt es, sich umfassend informieren zu lassen, um eine Entscheidung treffen zu können.

Zufriedenheit der Patientinnen

Auch die Zufriedenheit der Patientinnen ist regelmäßig festzustellen. So muss in einem zertifizierten Brustkrebszentrum mindestens alle drei Jahre eine Patientenbefragung stattfinden, die sich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten erstreckt. Im Anschluss an die Befragung soll eine Auswertung der Ergebnisse erfolgen, auf die eine aktive Umsetzung von Maßnahmen zur Besserung der Patientenzufriedenheit folgt.

Informationsangebot in einem zertifizierten Brustkrebszentrum

Die Patientenbeteiligung hat auch mit den Leitlinien zu tun. Leitlinien sind Dokumente, die in der Regel von den Fachgesellschaften herausgegeben werden, die für bestimmte Krankheiten zuständig sind, z. B. die Deutsche Krebsgesellschaft. Diese Leitlinien enthalten Empfehlungen für Ärzte, unter anderem zur Diagnose und Therapie. Diese Empfehlungen sind auf dem neuesten Stand, weil die Leitlinien in der Regel regelmäßig aktualisiert werden, und sind praktisch umsetzbar. In einem zertifizierten Brustkrebszentrum sind jedoch Ärzte und Patientinnen an den Entscheidungen beteiligt. Um die Patientinnen hierzu entsprechend zu informieren, gibt es in vielen Fällen auch Leitlinien für Patienten. Die Patientenleitlinie Brustkrebs finden Sie z. B. bei der Deutschen Krebshilfe e. V.

Ferner sollen zertifizierte Brustkrebszentren über Broschüren und Patientenmappen verfügen, in denen sich die Patientin informieren kann. Außerdem muss mindestens einmal im Jahr eine Informationsveranstaltung für die Patientinnen organisiert werden. Darüber hinaus sind zertifizierte Brustkrebszentren dazu angehalten, den Kontakt zu Selbsthilfegruppen herzustellen und z. B. Kontaktdaten oder entsprechende Broschüren von Selbsthilfegruppen auszuhändigen.

Fedor Singer