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Tumorkonferenz in einem zertifizierten Brustkrebszentrum
In der Tumorkonferenz kommen einmal wöchentlich alle an der Behandlung beteiligten Fachärzte zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen und zu planen.
Zertifiziertes Brustkrebszentrum

Tumorkonferenz in einem zertifizierten Brustkrebszentrum

Da in einem zertifizierten Brustkrebszentrum viele verschiedene Fachspezialisten zusammenarbeiten, brauchen diese einen intensiven Austausch, um sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen. Jeder Beteiligte muss aus seiner Sicht seinen Beitrag zu Diagnose, Therapie und sonstiger Betreuung der Patientin leisten. Hierfür gibt es die Tumorkonferenzen. Dies sind regelmäßige Treffen, die die interdisziplinäre Zusammenarbeit stützen und der Patientin eine umfassende Betreuung gewährleisten sollen. Auch geht es um den Austausch von Erfahrungen, die Diskussion des weiteren Vorgehens und das Finden einer gemeinsamen therapeutischen Strategie. So gesehen ist die Tumorkonferenz das Herzstück der Interdisziplinarität eines zertifizierten Brustkrebszentrums.

Jede einzelne Tumorentität wird detailliert besprochen. Die Tumorkonferenz muss mindestens einmal wöchentlich stattfinden. Es sind auch separate Tumorkonferenzen für bestimmte Tumorentitäten möglich, wenn die Daten des Falls und die Organisation in dem Brustkrebszentrum dies erforderlich machen. Die Teilnahme an der Tumorkonferenz steht allen an das Brustkrebszentrum angegliederten Einrichtungen offen. Die Organisation obliegt dem jeweiligen Brustkrebszentrum.

Ablauf der Tumorkonferenz

Zunächst einmal ist festzustellen, dass die Tumorkonferenz laut Erhebungsbogen regelmäßig jede Woche stattfinden muss. Zu den Teilnehmern, die verpflichtet sind, an der Tumorkonferenz teilzunehmen, gehören:

  • Radiologe
  • Chirurg
  • internistischer Onkologe
  • Strahlentherapeut
  • Pathologe
  • Gynäkologe

Dabei gilt grundsätzlich, dass aus allen Fachabteilungen Abgesandte anwesend sein müssen, die auf regelmäßiger Basis in die Therapie einbezogen werden. Die Teilnehmer sollten alle Fachärzte sein. Der Arzt, der die Patientin vorstellt, sollte diese persönlich kennen und ausreichend Einblick in die schriftlichen Dokumente gehabt haben. Dies ist in der Regel ein Onkologe. Dieser übernimmt auch die Moderation der Tumorkonferenz. Er soll auf der Basis seiner Fallkenntnis und Sachkenntnis Empfehlungen aussprechen, die individuell sind und z. B. Begleiterkrankungen berücksichtigen. Alle Dokumente der Patienten sollen im Vorfeld an die Teilnehmer der Tumorkonferenz ausgehändigt werden. Für Teilnehmer mit einer weiten Anreise ist eine Videoschaltung möglich. Die Daten werden online präsentiert und sind für alle Beteiligten einsehbar.

Dokumentation der Tumorkonferenz

In der Tumorkonferenz werden Behandlungsempfehlungen auf Grundlage der Leitlinie, neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und der individuellen Situation der Patientin erarbeitet. Die Tumorkonferenz ist schriftlich zu dokumentieren und die schriftliche Empfehlung allen Beteiligten am folgenden Werktag mitzuteilen. Wenn sich dies nicht realisieren lässt, ist eine Bekanntgabe bis zum dritten folgenden Werktag möglich. Die Ergebnisse der Tumorkonferenz sind auch der Patientin mitzuteilen und auf Wunsch auszuhändigen.

Fedor Singer